„Ich habe Hunger“, sagte Mara unvermittelt und bewegte sich dabei keinen Millimeter. Bleib noch da, flüsterte Sebastian und verharrte seinerseits, um sie nicht zu einer Bewegung zu nötigen. Er kannte die paar unregelmäßigen Sommersprossen auf ihrem Rücken und versuchte sie, zu ertasten. Und die kleine, weiß leuchtende Narbe am Ansatz der Pofalte. Er wollte sie immer fragen, was denn genau sie dort verletzt hatte, oder besser noch wer. Ein kurzer Hitzeschwall ging dann durch seinen Bauch, aber bald hatte er die Frage wieder vergessen.
„Pasta oder keine Pasta?“, dieses Mal hatte Mara sich aufgerichtet und schaute ihn ernsthaft an. Rasch sprang sie aus dem Bett. Seit ein paar Wochen schien sie sich ihrer Nacktheit nicht mehr zu schämen. Für einen Moment hüpfte sie übermütig auf ihren Zehenspitzen, reckte die Brust ein wenig und schaute amüsiert an ihrem Körper hinab. Sebastian erhob sich und stellte sich abwartend ihr gegenüber. Ihre Augen zwinkerten ein wenig, als ob sie genoss, dass für jeden offensichtlich die Scham von ihr abgefallen war. Sie griff nach Sebastians Geschlecht und drückte einen kurzen Kuss auf seine Lippen: „Lass uns kochen, ich habe Hunger“.
Mara lief jetzt in die Küche voraus. Sie hatte ihr dunkelbraunes Negligee übergezogen, in dem sie sich mit einer ahnungslosen Natürlichkeit bewegte, als wäre es ein schlappriger Hausanzug aus fair gehandelter Baumwolle. Dabei umspielte spitzenbesetzter Seidenstoff an dünnen Trägern ihre Brüste und am unteren Rand notdürftig ihren kleinen Po.
Sie setzte Wasser auf und mass mit einer erfahrenen Handbewegung grobes Meersalz ab. Dann nahm sie auf den Küchentisch neben dem Herd platz, stellte die Füße auf den Rand des Tisches, zog die Knie zum Kinn und schaute über ihre Blöße hinweg nachdenklich zu Sebastian.
Sebastian hatte Knoblauch zerkleinert und in einer Pfanne in grünem Olivenöl gedünstet. Er schnitt Minzeblätter in feine Steifen, zerhackte Walnüsse und begann kirschengroße Tomaten zu vierteilen, die unter seinen Schnitten zerplatzen zu schienen. Dazu legte er wilden Rucola, dessen Blätter, wie ein Olivenzweig im Wind, blass leuchteten und von weißen, kaum wahrnehmbaren Äderchen durchzogen waren.
„Möchtest du in diesem Sommer mit mir im Meer schwimmen?“ fragte Mara und schaute Sebastian beim Schneiden der Tomaten zu.
Sebastian hielt inne, starrte auf das Holzbrett und ließ das große Küchenmesser einen Augenblick, den Schaft fest umgriffen, auf der Spitze stehen. Er legte das Messer zur Seite, griff zu einer kleinen festen Tomate, nahm Mara behutsam in den Arm und bestrich mit der Tomate ihr Geschlecht. Er streichelte ihren Rücken und beugte den Kopf langsam zu ihrer Wange. „Ich möchte mit dir im Meer schwimmen in diesem Sommer“ sagte er kaum hörbar in den kleinen Raum zwischen Hals und Haaren, wandte sich wieder dem Herd zu und legte die Tomate in die Pfanne.
Soweit müssen Sie natürlich nicht gehen. Versuchen Sie es erst einmal mit einem kräftigen Süditalienischen Olivenöl. Falls Sie beim Lesen nicht ganz bei der Sache waren, hier noch einmal die Grundlagen:
- 400g Orecchiette
- ½ Bund frische Minze
- Eine Hand voll Rucola
- 500g Kirschtomaten
- Olivenöl
- 100g Walnüsse
- 1 Knoblauchzehe
Alle Zutaten zum Knoblauch und Öl geben, kurz erhitzen und mit Pfeffer und Salz abschmecken – auf keinen Fall lange dünsten sondern schnell in der Pfanne mit den Teigwaren vermischen und servieren.
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