Paradeiserkraut

Manchmal entsteht das Geschmackserlebnis aus nicht erfüllten Erwartungen, aus Brüchen mit den bodenständigen Gewohnheiten. Das Bodenständige ist das Kraut, der Kümmel, der Speck. Tomate, Paprika und Chili verjagen den Muff unter den kleinbürgerlichen Topfdeckeln und führen uns neuen Horizonten zu!
Geographisch liegt das Rezept in Wien - dort wo die heißen Winde der pannonischen Tiefebene auf den Modergeruch der Voralpenhügel prallen, dabei immer wieder Beachtenswertes hervorbringen und Sehnsüchte wecken bei den Abwesenden. Die sitzen dann irgendwann in einem Gastgarten im 20. Bezirk vor einem Lokal, das auch ein paar hundert Kilometer östlich liegen könnte und bestellen beim bärtigen Wirt einen Tafelspitz mit…Paradeiserkraut.


Zutaten

  • 900 g Weisskraut
  • 100g Speck in kleinen Stücke
  • 1 große Zwiebe
  • Knoblauchzehe
  • 2 TL Paprikapulver
  • 1 Prise Chilipulver
  • 3 Lorbeerblätter
  • 3 Wacholderbeeren
  • ½ TL zerstoßener Kümmel
  • 400g geschälte Dosentomaten & Saft
  • 2 EL Tomatenmark
  • 200ml Weißwein
  • Gemüsebrühe

Das Weisskraut in kleine Streifen schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken, mit dem Speck in einem großen Bratentopf bei geringer Hitze andünsten. Tomatenmark zugeben und unter ständigem Rühren karamellisieren lassen. Weißwein angießen und ein wenig einkochen lassen. Das Kraut und die Gewürze hinzugeben, Wasser angießen. Tomaten zerkleinern und mit dem Tomatensaft in den Topf geben. Zugedeckt für ca. 45 Minuten bei geringer Hitze kochen lassen. Dabei immer wieder umrühren. Mit Pfeffer, Salz und Gemüsebrühe abschmecken.
Was dann noch zu geschehen hat, ist von persönlichen Vorlieben abhängig: habt ihr lieber al-dente Kraut in einer rezenten Soße oder 3 mal aufgewärmtes zartschmelzend eingekochtes Krautmus? Probiert es einfach mal aus!

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