Presssack mit Kürbiskernöl

Courtesy Rüdiger Beckmann © : www.pixelwelten.de

Grüne Spuren - eine erotische Kernöl-Fantasie
Schwarz steht das Kernöl in der Flasche und dunkelgrün schwärzlich liegen die dicken Tropfen auf dem Teller. Wirklich grün sind sie nur dem, der aus Erfahrung über den Tropfen hinaus denken darf, zu schillernd mäandernden Schlieren auf weißem Steingut. Die dann grün leuchten wie ein wogender Bergwald.

Hinaus denken, hinaus träumen auch über den bestrichenen Tellergrund. Zu einem noch warmen, eben erst entkleideten Körper, auf dem erste Tropfen abperlen, zu Rinnsalen sich vereinen, in Grübchen sich sammeln. Wie tastende Kuppen an erregt gespannten Fingern dann eintauchen, Handflächen, zögernd erst, die grünen Wellen ausbringen. Das Öl von einer Zunge geglättet, in wilden Bahnen gemalt, gierig aufgesogen und schlingernd ziellos wieder ausgebracht. Aus Senken geschöpft und zögernd, dunkle Ränder bildend, an Erhebungen gestreift.
Es müsste weisse Haut sein, hellhäutig also und ungebräunt auch. Die Haut der kleinen Brüste etwa, die trotz geringer Masse in einer kurzen Sichelkurve sich über den Brustkorb herabsenken und in der Bewegung sich hebend lösten. Im Seitenblick nur, einen zarten Schatten aus luftig abgestuften Hautfarben bildeten. Von der Schwerkraft abgeflacht zu einer kaum wahrnehmbaren Ellipsoide.
Ungebräunt also, auch im brennenden August, auf dem grünen Strand, verschämt/sittsam im Badeanzug getragen und erst am Abend entblößt, dem Wartenden, ihrerseits erwartungsvoll, dargebracht. Als aus dem schon lauen Abend sie in das Zimmer traten, wo die Hitze des Tages stand und in dieser Nacht nicht weichen konnte. Nicht weichen durfte, da in ihren Träumen sie unter einem Netz von Schweißperlen ineinander greifen wollten.
Die kaum tastbaren, im Ring stehenden Drüsen zum erwachen gebracht. Kleine Vulkane aufgewölbt unter dem Druck einer flammenden Zunge. Kühlende Salben, auf den verschwitzten Torso geträufelt, in mahlenden Kreisen umgriffen dann - und hier erst war Substanz. Wogend widerstehend wie in Ofenwärme aufgegangener, an der Oberfläche mehlig gleitender Hefeteig. Und erst abgelassen, nach der Aufwallung, als sie - so unglaublich es war - immer wieder versicherte, dass es ihnen, den Brüsten, jetzt danach zu empfindsam sei, um von nachsinnend suchenden Händen liebkost zu werden.
In der Erinnerung nur tropft das trübe Öl auf den angespannten Körper. Und wir zeichnen in verlorenen Gedanken Kreise. Halbrund auslaufend wie tragende Ringe. Über die hellsten Stellen nur.

Zutaten für 4 Personen
  • 8 dünne Scheiben Presssack
  • Kürbiskernöl
  • Balsamico Essig
  • 3 kleine eingelegte Zwiebeln (am besten auf italienische Art in Balsamico Essig)
„Kern“ des Gerichts ist das Kürbiskernöl mit seinem stets überraschenden Nussaroma. Das findet man inzwischen zwar in jedem mittleren Supermarkt, aber die dahinter stehende Erlebniswelt entdeckt man am besten bei einer Reise durch die Südsteiermark. Dort ist man von rebenbewachsenen steilen Hügeln geborgen, kann wandernd den Morgennebeln voransteigen, oder mit einem Weinglas in der Hand dem letzten Glitzern des Abendlichts nachsinnen - und will nach ein paar Tagen gar nicht mehr wissen, was da hinter dem Horizont vor sich geht.

Zu Kernöl-Geschichte und Technik gibt’s interessante Infos unter
http://www.hartlieb.at.

Ist man dann mit ein paar Flaschen wieder zu Hause angelangt, besteht die eigentliche Herausforderung jedoch in der Beschaffung eines geeigneten Presssacks. Er sollte kompakt und mager sein - damit gut in dünne Scheiben zu schneiden - jedoch auf der Zunge zart schmelzend. Auf dem Marché d’Aligre im Pariser 12. Arrondissement findet man bei „Marie Lou“ einen wunderbaren Museaux –das hilft Euch aber wahrscheinlich nicht viel weiter.

Den Presssack auf einem großen Teller auslegen, Balsamico Essig und Kernöl darüber träufeln; die eingelegten Zwiebeln in dünne Ringe schneiden und auf den Presssack legen. Fertig!

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